Selbstständig machen als Elektriker: Voraussetzungen, Gründung, Förderungen

Zuletzt aktualisiert: 31. Okt. 2025
Lesedauer 24 Minuten
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Der Weg in die Selbstständigkeit im Handwerk bietet die Chance auf mehr Selbstbestimmung, auch in finanzieller Hinsicht. Für die erfolgreiche Gründung und Führung eines eigenen Elektrobetriebs sind jedoch sorgfältige Planung, realistische finanzielle Analysen und eine klare Zielsetzung unerlässlich. Neben fachlicher Qualifikation sind auch persönliche Eigenschaften gefragt: Organisationsfähigkeit, unternehmerisches Denken, eine gesunde Risikobereitschaft und Lernbereitschaft, um mit dem technischen Fortschritt und den neuen Entwicklungen im Elektrobereich Schritt zu halten. Dank der fortschreitenden Digitalisierung spielt die Elektrobranche auch in Zukunft eine zentrale Rolle. Fachwissen in Bereichen wie Smart Home oder Energiesystemen, etwa Photovoltaik, wird zunehmend nachgefragt. Daher kann gerade jetzt der richtige Zeitpunkt sein, um den Schritt in die Existenzgründung zu wagen.

Alles auf einen Blick:

  • Grundsätzlich ist für die Selbstständigkeit im Elektrohandwerk ein Meistertitel erforderlich.
  • Es gibt jedoch Ausnahmeregelungen, die es erfahrenen Fachkräften ermöglichen, auch ohne Meisterbrief selbstständig zu arbeiten, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
  • Neben fachlicher Kompetenz sollte man als Selbstständiger zudem auch persönliche Eigenschaften wie Führungsqualität, Organisationstalent, Kommunikationsstärke und Durchhaltevermögen mitbringen.
  • Wer die Marktchancen optimal nutzen möchte, sollte sich außerdem frühzeitig einen detaillierten Business- oder Gründungsfahrplan erstellen.
  • Dieser dient nicht nur als Orientierung in der Startphase, sondern bietet auch eine solide Grundlage für spätere Entscheidungen und Investitionen.

Wie stehen aktuell die Chancen, sich als Elektriker selbstständig zu machen?

Der Nachwuchsmangel im Handwerk ist seit Jahren ein bekanntes Problem und gerade im Bereich der Elektrotechnik ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachbetrieben besonders hoch. Gründe dafür sind unter anderem die zunehmende Digitalisierung in nahezu allen Lebensbereichen sowie die Energiewende, die mit einer wachsenden Nutzung erneuerbarer Energien einhergeht. Dadurch steigt die Zahl der Aufträge kontinuierlich, denn für die Installation von Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern, Ladeinfrastruktur für Elektroautos, moderner Wärmepumpen und Smart-Home-Technologien werden Fachkenntnisse benötigt.

Ein Blick auf die Ausbildungszahlen verdeutlicht zudem, dass die Branche in den vergangenen Jahren trotz demografischer und wirtschaftlicher Herausforderungen weiter wachsen konnte. Laut dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) entschieden sich im Jahr 2022 rund 15.500 junge Menschen für eine Ausbildung im Elektrohandwerk, was einem Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. [1] Insgesamt verzeichnete das Elektrohandwerk im Jahr 2022 45.967 Auszubildende, während es im Folgejahr ein Wachstum von 0,6 Prozent gab und das Handwerk dann insgesamt 46.196 Auszubildende zählte. Dieser Zuwachs ist zum größten Teil der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik zuzuschreiben. [2]  Auch der noch junge Beruf des Elektronikers für Gebäudesystemintegration (GSI) wächst deutlich und konnte 2024 rund 430 Auszubildende, ein Wachstum von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, verzeichnen. [3] Die Nachfrage nach handwerklicher Expertise im E-Handwerk wächst damit stetig und damit auch die Zahl des qualifizierten Nachwuchses, auf die Sie später als Gründer zurückgreifen können. Für eine erfolgreiche Selbstständigkeit ist es zudem entscheidend, dass Sie Ihren Betrieb spezialisieren, etwa auf Smart Home oder Photovoltaik, oder sich mit anderen Fachbetrieben entsprechend vernetzen. Auf diese Weise können Sie auf neue technologische Entwicklungen schnell reagieren und sich als Experte am Markt langfristig etablieren.

Brauche ich einen Meistertitel für die Selbstständigkeit als Elektriker?

Das Elektrohandwerk gehört zu den zulassungspflichtigen Gewerken in Deutschland, das bedeutet, dass bestimmte Qualifikationen zwingend vorgeschrieben sind, wobei die Basis hierbei stets eine abgeschlossene Berufsausbildung, sprich einen Gesellenbrief, als Elektroniker oder Elektroinstallateur ist. Für die Selbstständigkeit gilt die Meisterpflicht oder eine gleichwertige Qualifikation vorweisen kann, ist berechtigt, einen eigenen Betrieb zu gründen und Lehrlinge auszubilden. Der Meisterbrief dient als offizieller Nachweis der fachlichen Qualifikation und ist Voraussetzung für die Eintragung in die Handwerksrolle der Handwerkskammer. Ohne diese Eintragung darf kein zulassungspflichtiges Handwerk selbstständig ausgeübt werden. Dennoch existieren unter bestimmten Bedingungen Ausnahmen, die es ermöglichen, auch ohne eine formelle Meisterausbildung einen Elektrobetrieb eigenständig zu führen.

Elektrobetrieb gründen: alternative Wege ohne Meisterpflicht

Auch ohne eigenen Meisterbrief gibt es Möglichkeiten, den Weg in die Selbstständigkeit als Elektriker zu gehen. Die deutsche Handwerksordnung (HwO) sieht bestimmte Ausnahmeregelungen vor, die es erfahrenen Fachkräften erlauben, einen Betrieb zu führen, ohne selbst Meister zu sein. 

In folgenden Fällen, kann auch ein Betrieb ohne Meisterbrief gegründet werden: 

  • Altgesellenregelung nach § 7b HwO: Diese Regelung erlaubt es erfahrenen Elektriken eine selbstständige Tätigkeit aufzunehmen, wenn mindestens 6 Jahre Berufserfahrung vorliegen, davon mindestens 4 Jahre in leitender Position.
  • Sonderfälle nach § 7a und § 8 HwO: Die Ausübungsberechtigung laut § 7a der Handwerksordnung ermöglicht es, ein zweites Handwerk auszuüben, auch wenn für das neue Gewerk noch keine Meisterprüfung abgelegt wurde. Jedoch müssen Sie hierfür fundierte Fachkenntnisse und Berufserfahrung nachweisen. Der § 8 HwO erlaubt Handwerkern, bei denen die Meisterprüfung eine unzumutbare Belastung wäre, zum Beispiel altersbedingt, dennoch einen Betrieb zu führen, wenn sie die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten nachweisen können.
  • Anstellung eines Betriebsleiters mit Meistertitel: Eine weitere Möglichkeit, einen eigenen Betrieb aufzubauen, wenn Sie als Gründer selbst keinen Meisterbrief besitzen, ist einen Betriebsleiter mit Meistertitel einzustellen. Der Betriebsleiter kann dann die fachliche Verantwortung übernehmen, sodass die gesetzlichen Anforderungen zur Führung eines Elektrobetriebs erfüllt werden.

Welche Voraussetzungen sollten Sie als selbstständiger Elektriker mitbringen? 

Ohne ein tiefes Verständnis für Installationen, Netzanschlüsse, Schaltanlagen und moderne Energietechnik kann ein Betrieb natürlich nicht bestehen. Fachlich gehören fundierte Kenntnisse in Elektrotechnik, Normen und Sicherheitsvorschriften dazu, insbesondere die Einhaltung der VDE-Bestimmungen. Neben der theoretischen und praktischen Expertise, die Sie sich über Ihre Ausbildung, Weiterbildung und Berufserfahrung erarbeitet und gefestigt haben, sind für den Erfolg in der Selbstständigkeit aber auch die persönlichen Eigenschaften ausschlaggebend. Auf charakterlicher Ebene sind Organisationstalent, kaufmännisches Verständnis und Führungsqualitäten unerlässlich. Wer einen eigenen Elektrobetrieb führt, übernimmt die Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für Mitarbeiter, Kundenprojekte und die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens. Kommunikationsstärke und Kundenorientierung sind dabei ebenso wichtig wie Belastbarkeit und Entscheidungssicherheit.

Was ist ein Gründungsfahrplan?

Ein Gründungsfahrplan oder auch Businessplan beschreibt den roten Faden und die Dokumentation von der Idee bis zur Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit, es ist sozusagen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum eigenen Betrieb. Er hilft Ihnen, die komplexen Schritte einer Existenzgründung zu strukturieren und nichts zu übersehen. Er ist zudem das Fundament jeder Gründung und dient sowohl als Fahrplan für den Gründer als auch als Nachweis für Banken, Investoren und Förderstellen. Zudem hilft Ihnen ein Businessplan, sich intensiv mit den Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des geplanten Unternehmens auseinanderzusetzen. 

Wichtige Bestandteile eines Gründungsfahrplans: 

  • klare Zielsetzung und Beschreibung Ihres Geschäfts
  • Eignung und Qualifikation prüfen
  • Marktanalyse
  • Finanzplanung erstellen 
  • Versicherungen klären
  • Handwerksrolle und Gewerbeanmeldung
  • Eintragung ins Installateurverzeichnis
  • Rechtsform und organisatorische Grundlagen umsetzen
  • Ausstattung und Fahrzeuge beschaffen
  • Marketing- und Vertriebsstrategien

Ein wichtiger Bestandlteil ist der Finanzplan, denn hierbei muss aufgezeigt werden, wie der künftige Betrieb wirtschaftlich tragfähig bleibt. Ist die Finanzierung gesichert, stehen die rechtlichen Schritte an, wobei es um die Wahl einer geeigneten Rechtsform, die Anmeldung bei Gewerbe- und Finanzamt, die Eintragung in die Handwerksrolle sowie die Beantragung einer Steuernummer und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer geht. Parallel dazu sollten Sie sich um Mitgliedschaften bei Handwerkskammer und Berufsgenossenschaft kümmern. Als eigenständiger Elektriker ist zudem die Eintragung ins Installateurverzeichnis des zuständigen Netzbetreibers relevant, die für Tätigkeiten an Stromnetzen erforderlich ist.

Welche rechtlichen Voaussetzung muss ich bei der Gründung eines Elektrobetriebs erfüllen? 

  • Eintragung in die Handwerksrolle (HWK)
  • Gewerbeanmeldung
  • Steuernummer/UST-ID
  • Pflichtmitgliedschaften (HWK, BG ETEM)
  • Eintrag ins Installateurverzeichnis des Netzbetreibers 

Die rechtlichen Voraussetzungen für die Existenzgründung im Elektrohandwerk lassen sich in mehrere Kernbereiche gliedern. Zunächst ist die Eintragung in die Handwerksrolle der Handwerkskammer zwingend vorgeschrieben. Ohne diese Eintragung darf das Gewerbe nicht ausgeübt werden. Danach folgt die Gewerbeanmeldung beim örtlichen Gewerbeamt. Parallel dazu vergibt das Finanzamt eine Steuernummer, die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer wird auf Antrag erteilt. Zu den Pflichtmitgliedschaften gehören neben der Handwerkskammer auch die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM), die sich um den Arbeitsschutz und Unfallversicherung kümmert. Diese Mitgliedschaften sind mit Beiträgen verbunden, die je nach Mitarbeiterzahl und Umsatz variieren. Zusätzlich müssen die Gründer eine Betriebshaftpflichtversicherung nachweisen, damit Sie entsprechend ins Installateurverzeichnis des örtlichen Netzbetreibers aufgenommen werden. 

Wie melde ich mein Gewerbe an? 

Die Gewerbeanmeldung erfolgt beim zuständigen Gewerbeamt oder Ordnungamt. Dafür wird ein Anmeldeformular ausgefüllt, das Angaben zu Person, Tätigkeit und Unternehmensform enthält. Benötigt werden außerdem auch ein gültiger Personalausweis, die Handwerkskarte der Handwerkskammer sowie eventuell Nachweise über Meisterbrief oder einen angestellten Betriebsleiter. Die Kosten für die Anmeldung liegen je nach Kommune meist zwischen 20 und 70 Euro. Nach der Anmeldung informiert das Gewerbeamt automatisch andere Stellen wie Finanzamt, Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer über die neue Tätigkeit.

Ansprechpartner für die Selbstständigkeit als Elektriker

BereichAnlaufstelleAnsprechpartner für
HandwerksrechtHandwerkskammer (HWK)
  • Eintragung in die Handwerksrolle
  • Beratung zur Gründung
  • Pflichtmitgliedschaft
GewerberechtGewerbeamt der Stadt/Gemeinde
  • Gewerbeanmeldung des Elektrobetriebs
Steuern & FinanzenFinanzamt
  • Beantragung einer Steuernummer
  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
Sozialversicherung & ArbeitsschutzBerufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM)
  • Anmeldung zur gesetzlichen Unfallversicherung
  • Beratung zu Arbeitsschutzpflichten
Netzanbindunglokaler Netzbetreiber
  • Eintragung ins Installateurverzeichnis
  • Nachweise zu Meister, Betriebshaftpflicht, Messgeräten
Rechtsform & UnternehmensstrukturNotar, ggf. Steuerberater, Rechtsanwalt
  • Beratung und Umsetzung der gewählten Rechtsform
  • z. B. GmbH, UG, Einzelunternehmen
Bank & FinanzierungHausbank, Förderbanken
  • Finanzierung
  • Kreditanträge
  • Fördermittel (z. B. KfW-Kredite, Bürgschaften)
Förderungen & ZuschüsseAgentur für Arbeit, Landesförderstellen
  • Antrag auf Gründungszuschuss
  • Förderprogramme für Digitalisierung, Innovation oder Energie
DatenschutzIndustrie- und Handelskammern
  • Beratung und Umsetzung der DSGVO-Grundanforderungen
  • ggf. Erstellung eines Datenschutzkonzepts
Marketing & SichtbarkeitBranchenverzeichnisse, Handwerksportale, Agenturen
  • Unternehmensdarstellung
  • Auftragsakquise
  • Teilnahme an Ausschreibungen
Beratung & NetzwerkeInnung für Elektro- und Informationstechnik, Existenzgründungsberatung (IHK/HWK)
  • Austausch und Schulungen
  • Netzwerke und Unterstützung bei der Existenzgründung

Was muss bei einer Übernahme eines Betriebs beachtet werden?

Eine Betriebsübernahme stellt eine interessante Alternative zur Neugründung dar und da im Handwerk allgemein zu wenig Nachwuchskräfte nachkommen, bleiben eine Reihe von Fachbetrieben ohne Nachfolger, was wiederum zur Folge hat, dass der Betrieb komplett schließt. EIne Übernahme eines bestehenden Elektrobetriebs ist daher eine realistische Möglichkeit, um den Traum von der Eigenständigkeit zu verwirklichen. Der große Vorteil liegt in der etablierten Marktstellung und dem sofortigen Zugang zu laufenden Aufträgen, denn Sie übernehmen den Betrieb samt Kundenstamm, Mitarbeitern, Fahrzeugen und Betriebsausstattung. Allerdings bringt eine Übernahme auch Herausforderungen mit sich. Der Kaufpreis für den Betrieb kann hoch sein, und nicht jede Übernahme ist wirtschaftlich sinnvoll. Es ist daher ratsam, eine umfassende Unternehmensbewertung vorzunehmen und die aktuelle finanzielle Situation des Betriebes genau zu prüfen. 

Übernahme vs Neugründung: Vorteile und Nachteile im Vergleich 

KriteriumÜbernahme eines bestehenden BetriebsNeugründung eines Betriebs
Vorteile
  • sofort bestehender Kundenstamm
  • etablierte Aufträge
  • bekannte Marktposition
  • vorhandene Ausstattung und Fahrzeuge
  • Möglichkeit der Übernahme eingespielter Mitarbeitender
  • volle Freiheit bei Prozessen, Corporate Design
  • Auswahl eigener Mitarbeiter
  • Aufbau von Prozessen
  • Anpassung an moderne Technik und Geschäftsmodelle
Nachteile
  • Übernahme von Altlasten oder bestehenden Verträgen
  • mögliche Anpassung an etablierte Betriebsstrukturen erforderlich
  • kein bestehender Kundenstamm
  • Aufbau von Reputation und Marktposition dauert
  • Rekrutierung von Personal
  • Risiko von Anfangsverlusten
Kostenstellen
  • Kaufpreis für Betrieb und Inventar
  • ggf. Finanzierung von Altlasten oder Verbindlichkeiten
  • Anschaffung von Ausstattung, Fahrzeugen, Messgeräten, Software
  • Marketing
  • Anmeldung bei Behörden
  • Miet- oder Baukosten für neue Betriebs- und Lagerräume
Markteintritt
  • schnell, da bestehender Kundenstamm und Aufträge übernommen werden
  • langsamer, da Vertrauensaufbau und Neukundenakquise Zeit erfordern
Flexibilität
  • Rahmenbedingungen vorgegeben durch bestehende Strukturen, Mitarbeiter und Kundenbeziehungen
  • höher, volle Kontrolle über Prozesse, Ausrichtung und Spezialisierung des Betriebs

Welche Rechtsformen kommen für die Gründung eines Elektrobetriebs infrage?

Bei der Gründung eines Elektrobetriebes spielt die Wahl der Rechtsform eine entscheidende Rolle. Einzelunternehmen sind die häufigste Form, da sie einfach zu gründen sind und keinen hohen Verwaltungsaufwand erfordern. Allerdings haftet der Unternehmer hier mit seinem gesamten Privatvermögen. Wer die Haftung beschränken möchte, kann eine GmbH gründen, wofür unter anderem jedoch ein Stammkapital von mindestens 25.000 Euro sowie ein Gesellschafter notwendig ist. Eine weitere Möglichkeit ist die Unternehmergesellschaft (UG), die mit geringem Stammkapital gegründet werden kann. Für Betriebe mit mehreren Gesellschaftern kommen außerdem eine GbR oder eine GmbH & Co. KG in Betracht. Lassen Sie sich hierbei am besten ausführlich beraten, denn die Rechtsform auf verschiedene Geschäftsbereiche wie die Haftung, steuerliche Abrechnung und den Gründungsaufwand. 

Gründung eines Elektrobetriebs: mögliche Rechtsformen im Vergleich 

RechtsformGründungsaufwandHaftungKapitalanforderungGeeignet für
Einzelunternehmen (EU)
  • sehr gering
  • unkompliziert
volle Haftung mit Privatvermögenkein Mindestkapital erforderlichGründer, die allein starten und flexibel bleiben wollen
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
  • höher
  • notarielle Beurkundung und Handelsregistereintrag benötigt
beschränkt auf Gesellschaftsvermögenmindestens 25.000 Euro StammkapitalBetriebe, die Haftung beschränken und Seriosität ausstrahlen möchten
Unternehmensgesellschaft (UG, haftungsbeschränkt)
  • relativ niedrig
  • Handelsregistereintrag notwendig
beschränkt auf Gesellschaftsvermögennicht verpflichtend, es gilt Kapital ab 1 Euro (in der Praxis höheres Kapital notwendig, um Gründungskosten zu decken)Gründer mit wenig Startkapital, die dennoch Haftungsschutz wollen
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
  • sehr gering
  • einfacher Gesellschaftsvertrag ausreichend
volle Haftung mit Privatvermögen aller Gesellschafterkein Mindestkapital erforderlichkleine Betriebe mit mehreren Partnern, die unkompliziert starten möchten
GmbH & Co. KG
  • hoch
  • Kombination aus GmbH und KG
  • komplexe Verträge
beschränkt über die GmbH, Kommanditisten haften nur beschränktmindestens 25.000 Euro (für die GmbH)größere Betriebe mit mehreren Gesellschaftern, die steuerliche Vorteile nutzen möchten

Welche Steuerarten sind für eine Elektrofirma in Deutschland relevant?

Die steuerlichen Pflichten hängen von der gewählten Rechtsform ab. Einzelunternehmer zahlen Einkommenssteuer auf den Gewinn, während eine GmbH der Körperschaftsteuer unterliegt. In jedem Fall ist eine ordnungsgemäße Buchführung notwendig. Dazu gehören Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder Bilanzierung sowie die korrekte Abführung von Umsatzsteuer und Lohnsteuer. Ein strukturiertes Rechnungswesen ist nicht nur Pflicht, sondern auch ein wichtiges Steuerungsinstrument für den Betrieb. Moderne Buchhaltungssoftware erleichtert die Arbeit erheblich und sorgt dafür, dass alle gesetzlichen Vorgaben wie Gewerbesteuer, GoBD oder E-Rechnung eingehalten werden.

Warum müssen selbstständige Elektriker ein separates Geschäftskonto für ihre Finanzen eröffnen?

Ein separates Geschäftskonto ist für selbstständige Elektriker dringend empfehlenswert und in manchen Fällen sogar verpflichtend. Zum einen untersagen viele Banken in ihren AGB die geschäftliche Nutzung von Privatkonten. Bei Verstößen drohen Einschränkungen oder die Kündigung des Kontos. Für Kapitalgesellschaften wie eine GmbH oder UG ist ein Firmenkonto zudem gesetzlich vorgeschrieben. Auch für die Organisation und Buchhaltung bringt ein Geschäftskonto entscheidende Vorteile. Geschäftliche Einnahmen und Ausgaben sind klar von privaten Transaktionen getrennt, was die Übersichtlichkeit und die Erstellung von Steuererklärungen erheblich erleichtert. So behalten Sie nicht nur Ihre laufenden Kosten besser im Blick, sondern können auch Liquiditätsengpässe rechtzeitig erkennen und vermeiden. Darüber hinaus stärkt ein Geschäftskonto die Professionalität und Seriosität Ihres Unternehmens. Kunden, Geschäftspartner und Banken bewerten eine saubere Finanztrennung positiv. Viele Banken bieten zudem spezielle Geschäftskonten für Gründer mit zusätzlichen Funktionen wie digitaler Rechnungsverwaltung oder integrierter Buchhaltung, die den Büroalltag vereinfachen.

Welche Versicherung sind für Selbständige verpflichtend und welche eine gute Ergänzung?

Versicherungen bilden das Sicherheitsnetz für Gründer im Handwerk. Gerade in einer Branche, in der kleine Fehler große Schäden verursachen können, ist eine solide Absicherung unverzichtbar. Man unterscheidet zwischen verpflichtenden und freiwilligen, aber dringend empfehlenswerten Versicherungen.

Verpflichtende Versicherungen

  • Krankenversicherung: Jeder Selbstständige in Deutschland muss krankenversichert sein, wahlweise gesetzlich oder privat. Der monatliche Beitrag richtet sich nach Einkommen und gewähltem Tarif.
  • gesetzliche Unfallversicherung: Wer Mitarbeiter beschäftigt, muss diese bei der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) unfallversichern. Für den Unternehmer selbst ist die Mitgliedschaft freiwillig, jedoch sehr empfehlenswert.
  • Betriebshaftpflichtversicherung: Sie ist die wichtigste Absicherung für selbstständige Elektriker. Diese Versicherung deckt Personen-, Sach- und Vermögensfolgeschäden ab, die durch die Arbeit entstehen können, etwa ein Brand durch eine fehlerhafte Elektroinstallation. Die Standard-Deckungssummen liegen bei rund 3 Millionen Euro, können jedoch nach Bedarf angepasst werden. Dieser Schutz kann SIe bei größeren Schäden vor existenzbedrohende Zahlungen schützen. 
  • Rentenversicherung: Durch diese Versicherung zahlen Sie in Ihre Altersvorsorge ein. 

Sinnvolle Ergänzungen

  • Inhaltsversicherung: Hiermit schützen Sie Inventar, Werkzeuge, Maschinen und IT-Ausstattung vor Schäden durch Diebstahl, Feuer oder Leitungswasser.
  • Betriebsunterbrechungsversicherung: Mit dieser Versicherung decken Sie Kosten ab, wenn der Betrieb nach einem Schaden vorübergehend stillsteht. Besonders für Gründer mit geringer Kapitaldecke wichtig.
  • Rechtsschutzversicherung: Falls es zu juristischen Streitigkeiten, etwa mit Kunden oder Lieferanten, greift dieser Versicherungsschutz und deckt beispielsweise hohe Prozesskosten.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Sichert das Einkommen ab, falls der Elektriker aufgrund von Unfall oder Krankheit dauerhaft nicht mehr arbeiten kann.

Die laufenden Kosten für Versicherungen variieren je nach Betriebsgröße und Leistungsumfang, liegen im Elektrohandwerk aber in der Regel zwischen 500 und 2.000 Euro pro Jahr. Diese Ausgaben sollten im Finanzplan fest einkalkuliert werden. 

Welche Ausstattung und welche Werkzeuge brauchen Gründer für den erfolgreichen Start eines Elektrobetriebs?

  • Fahrzeuge
  • Werkzeuge und Maschinen
  • Arbeitskleidung
  • Messgeräte (regelmäßig zu kalibrieren)
  • IT-Ausstattung und Handwerkersoftware
  • Büroräume
  • Werkstatt oder Lager

Damit das Tagesgeschäft reibungslos funktioniert, ist eine solide Ausstattung unverzichtbar. Gerade Messgeräte mit gültiger Kalibrierung sind für die Arbeit als Elektriker zwingend erforderlich, da ohne entsprechende Nachweise keine Eintragung ins Installateurverzeichnis des Netzbetreibers möglich ist. Auch die Büroausstattung sollte nicht unterschätzt werden. Hier werden Angebote kalkuliert, Rechnungen geschrieben und die Buchhaltung geführt. Für effiziente Abläufe empfiehlt sich der Einsatz von Handwerkersoftware, die Angebote, Zeiterfassung und Dokumentation in einem System bündelt. Wer als Selbstständiger von Beginn an digital arbeitet, spart langfristig Zeit und Kosten und verschafft sich einen klaren Wettbewerbsvorteil. 

Wie bauen Sie als neuer Elektrobetrieb einen Kundenstamm auf?

Der Erfolg eines selbstständigen Elektrikers hängt maßgeblich davon ab, wie gut es gelingt, neue Kunden zu gewinnen. Ein professioneller Onlineauftritt ist dafür die wichtigste Grundlage. Dazu gehört eine ansprechende Website, über die Sie in Suchmaschinen gefunden werden, ebenso wie ein gepflegtes Profil in Branchenverzeichnissen und Bewertungsportalen, die für zusätzliche Sichtbarkeit im Internet sorgen. Ausschreibungsportale können zudem Türen zu öffentlichen Aufträgen öffnen. Ein durchdachtes Marketingkonzept, das neben der eigenen Website auch Social-Media-Kanäle einbezieht hilft den Betrieb als Marke mit Wiedererkennungswert zu etablieren. Aber auch klassische Printanzeigen sind nicht zu unterschätzen, da sie vor allem ältere Zielgruppen erreichen. In Deutschland liest immerhin noch fast jeder Zweite regelmäßig Zeitung, insbesondere regionale Ausgaben. [4] Trotz der Digitalisierung ist die persönliche Weiterempfehlung nach wie vor einer der effektivsten Wege, um neue Kunden zu gewinnen. So haben Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis einen hohen Vertrauensbonus und können entscheidend dazu beitragen, Aufträge zu sichern. Umso wichtiger ist es, jeden Auftrag fachgerecht und zuverlässig auszuführen, denn das Endergebnis ist sozusagen Ihre Visitenkarte. Aber nicht nur die eigentliche Handwerksarbeit, sondern auch der persönliche Umgang mit den Kunden hinterlässt bleibenden Eindruck. Wer einen bestehenden Betrieb übernimmt, sollte außerdem darauf achten, das Vertrauen der Stammkunden zu gewinnen und beispieslweise bestehende Abläufe beizubehalten, wenn es sinnvoll ist, statt alles zu verändern. 

Wie können zukünftige Elektriker die günstigen Marktchancen in Deutschland optimal nutzen?

Der Beruf des Elektrikers ist ein breit gefächertes Feld, das sich mit der fortschreitenden Technik ständig weiterentwickelt und auch Sie selbst als Selbstständiger sollten das tun, um sich am Markt gut zu positionieren und hochwertige Projekte zu gewinnen. Neben einem guten Marketing und sorgfältiger Arbeit steigert vor allem eine klare Spezialisierung die Wettbewerbsfähigkeit, schafft ein Alleinstellungsmerkmal, erleichtert es, höhere Stundensätze durchzusetzen und sich langfristig einen guten Ruf aufzubauen.

Spezialisierung steigert Erfolgspotenzial Ihres Betriebs

Wer sich auf bestimmte Tätigkeiten konzentriert, kann sein Profil schärfen und gezielt Aufträge akquirieren. Besonders gefragt sind derzeit Fachkenntnisse in den Bereichen

  • Photovoltaikanlagen,
  • Smart-Home-Systemen,
  • Ladeinfrastruktur für E-Autos
  • und Batteriespeicher.

Aber auch klassische Aufgaben wie die Modernisierung bestehender Elektroinstallationen oder die Betreuung von Gewerbebauten bleiben wichtige Umsatzfelder, die eine stabile Basis sichern. In den vergangenen Jahren zeigte sich in der Branche ein Trend, bei dem die Zahl kleinerer Betriebe zurückging, während größere Unternehmen durch steigende Mitarbeiterzahlen wachsen konnten. Ein Grund dafür liegt darin, dass größere Betriebe dank ihrer Ressourcen ein breiteres Leistungsspektrum abdecken und flexibler auf Markttrends reagieren können. Laut dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) setzte sich dieser Trend zuletzt jedoch nicht weiter fort. 2024 lag die Zahl der Betriebe bei 48.178, im Vorjahr bei 48.225, was einem Rückgang von lediglich 0,1 Prozent entspricht. [5] Auch kleine und mittelständische Unternehmen haben daher weiterhin gute Chancen, sich erfolgreich zu etablieren. Zwar lassen sich umfassende Spezialisierungen aufgrund der begrenzten Mitarbeiterzahl nicht wie bei größeren Firmen vollständig abdecken, doch Kooperationen mit regionalen Fachbetrieben, Bauträgern, Architekten oder Hausverwaltungen sind ein wirksamer Weg, um das eigene Angebot zu erweitern und langfristige Aufträge zu sichern.

Techniker überprüft mit einem Messgerät Solarpaneele auf einem Dach, neben ihm steht ein aufgeklappter Laptop zur Datenanalyse.
Durch gesetzliche Vorgaben, Förderprogramme und finanzielle Anreize für Photovoltaikanlagen steigt auch die Nachfrage nach qualifizierten Elektrikern für die professionelle Installation stetig © NewSaetiew / istockphoto.com


Welche digitalen Lösungen und Software helfen bei der Organisation?

Digitale Medientools für Handwerksbetriebe und Programme sind auch in Handwerksberufen angekommen und können insbesondere die alltäglichen bürokatischen und oraganisatorischen Aufgaben erleichtern. Es gibt mittleweile eine Reihe verschiedener Handwerkersoftware, die Sie bei der Angebotserstellung, Zeiterfassung und Rechnungsstellung unterstützt. So kann eine Buchhaltungssoftware für Ordnung im Finanzwesensorgen und hilft dabei, alle gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. CRM-Systeme erleichtern die Pflege von Kundenbeziehungen, während Projektmanagement-Tools für eine strukturierte Planung von Baustellen sorgen. In der Regel gibt es Programme, die alle diese Aufgaben vereinen. Wer seine Prozesse digitalisiert, spart nicht nur Zeit, sondern verschafft sich auch einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Betrieben, die noch papierbasiert arbeiten.

Wie viel kostet es, sich als Elektriker selbstständig zu machen?

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass ein Selbstständiger seinen Stundenlohn frei bestimmen kann. In der Praxis müssen jedoch nicht nur die privaten Lebenshaltungskosten gedeckt werden, sondern auch die betrieblichen Ausgaben. Deshalb ist eine sorgfältige Kalkulation unverzichtbar, um die laufenden Kosten zu decken, Rücklagen zu bilden und langfristig Gewinne zu erzielen. Wie hoch der Stundensatz ausfallen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem Steuern, regionale Unterschiede, Spezialisierungen, laufende Betriebskosten sowie die aktuelle Marktsituation und die Konkurrenz in Ihrer Branche. Nur wenn diese Punkte realistisch berücksichtigt werden, lassen sich Verluste vermeiden, Mitarbeitergehälter zuverlässig zahlen und die Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Eine vereinfachte Berechnungsformel für den Stundensatz lautet:

Stundensatz = (jährliche Gesamtkosten des Betriebs + gewünschter Gewinn)/verrechenbare Arbeitsstunden pro Jahr

  • Gesamtkosten: Dazu zählen sämtliche fixen und variablen Ausgaben wie Versicherungen, Anlagen, Fahrzeug, Werkzeuge, Büromaterial, Gehälter (falls Mitarbeiter beschäftigt sind) sowie private Vorsorge.
  • Gewinn: Das ist der Betrag, der nach Abzug aller Kosten übrig bleiben soll. Er dient unter anderem für Rücklagen und Investitionen.
  • verrechenbare Arbeitsstunden: Nicht jede Arbeitsstunde ist fakturierbar. Zeiten für Verwaltung, Angebotskalkulation oder wenn Sie als Handwerker Anfahrtskosten anrechnen, müssen diese Ausgaben abgezogen werden. Realistisch sind oft nur 1.200 bis 1.600 abrechenbare Stunden pro Jahr.

Beispielrechnung: Installation einer PV-Anlage

Ein selbstständiger Elektriker hat jährliche Gesamtkosten von rund 60.000 Euro und hinzu kommen 20.000 Euro Gewinn, sodass sich Gesamtkosten von insgesamt 80.000 Euro ergeben. Bei 1.400 Euro verrechenbaren Stunden pro Jahr ergibt sich folgende Rechnung:

80.000 Euro/1.400 Stunden = ca. 57 Euro pro Stunde

Damit der Betrieb profitabel arbeitet, muss der Elektriker seinem Kunden einen Stundensatz von mindestens 60 bis 70 Euro berechnen, da im Angebot auch Materialkosten, Risikoaufschläge und nicht planbare Zeiten berücksichtigt werden. Bei spezialisierten Leistungen, zum Beispiel Smart-Home-Installationen oder PV-Anlagen mit Speicher, sind auch deutlich höhere Stundensätze von 80 bis 100 Euro realistisch.

Gibt es für den Schritt in die Selbstständigkeit Förderprogramme? 

Für die Gründung eines Elektrobetriebes stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung. Neben klassischen Bankkrediten bieten sich auch Förderdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an. Informieren Sie sich zudem über Leasingangebote für Firmenfahrzeuge, Anlagen oder Messgeräte, da sich dadurch die anfänglichen Investitionskosten deutlich senken lassen. Wer aus der Arbeitslosigkeit heraus gründet, kann bei der Agentur für Arbeit einen Gründungszuschuss beantragen. Darüber hinaus lohnt der Blick auf regionale Förderprogramme für Existenzgründungen. Die Förderlandschaft ändert sich stetig, daher sollten Sie unabhängig vom Förderprogramm sich stets an die entsprechende Anlaufstelle wenden und sich über die aktuellen Voraussetzungen informieren. Häufig müssen Sie für einen erfolgreichen Antrag bestimmte Bedingungen erfüllenn und Dokumente vorlegen, wie zum Beispiel einen tragfähigen Businessplans. Daher empfiehlt es sich, frühzeitig Beratung bei der Handwerkskammer oder einem professionellen Gründungsberater in Anspruch zu nehmen.

UNSER TIPP:
Als Starthilfe können Existenzgründerseminare eine wertvolle Informations- und Lernquelle sein. Es gibt dabei Seminare von der IHK, der Handwerkskammer oder auch von der Agentur für Arbeit, die Ihnen Wissen und Orientierung bei der Gründung Ihrer Elektrofirma geben können.

Fazit

Die Selbstständigkeit als Elektriker bietet große Chancen, erfordert aber ebenso sorgfältige Vorbereitung und klare Strukturen. Der Weg in die eigene Existenz führt über die Erfüllung rechtlicher Voraussetzungen, insbesondere Meisterbrief oder gleichwertige Regelungen, die Eintragung in die Handwerksrolle und die Gewerbeanmeldung. Ein fundierter Businessplan, die Wahl der richtigen Rechtsform, Versicherungen und eine durchdachte Ausstattung bilden das Fundament für einen stabilen Betrieb. Wer zusätzlich moderne Software einsetzt, sich auf zukunftsträchtige Tätigkeiten wie Smart Home oder Photovoltaikanlagen spezialisiert und aktiv Kunden gewinnt, kann sich erfolgreich im Markt etablieren. Dank hoher Nachfrage und guter Verdienstmöglichkeiten gehört die Existenzgründung im Elektrohandwerk derzeit zu den attraktivsten Optionen im Handwerk.

Selbstständig machen als Elektriker: Häufig gestellte Fragen

Wie kommen Sie ins Installateurverzeichnis und wie lange dauert es?

Für die Eintragung ins Installateurverzeichnis müssen unter anderem Meistertitel, gültige Messgeräte und eine Betriebshaftpflichtversicherung nachgewiesen werden. Der Prozess dauert je nach Netzbetreiber zwischen 2 und 6 Wochen.

Was muss eine E-Rechnung enthalten?

Ab 2025 ist die E-Rechnung für Unternehmen in Deutschland verpflichtend. Sie muss in einem strukturierten elektronischen Format (z. B. XRechnung oder ZUGFeRD) ausgestellt werden und Angaben wie Steuernummer, Rechnungsnummer, Leistungsbeschreibung, Leistungszeitraum sowie die Umsatzsteuer-ID enthalten.

Was ist § 13b UStG in der Praxis?

Der § 13b UStG regelt die sogenannte Umkehr der Steuerschuldnerschaft. Bei bestimmten Leistungen, wie Bauleistungen, schuldet nicht der leistende Elektriker, sondern der Auftraggeber die Umsatzsteuer. Für den Elektriker heißt das, er stellt eine Netto-Rechnung aus, während der Auftraggeber die Umsatzsteuer selbst an das Finanzamt abführt.

Quellen

[1]  Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke. (2025, 7. April). Erneuter Anstieg bei den Auszubildendenzahlen im E-Handwerk. Abgerufen am [10.09.2025], von https://www.zveh.de/news/detailansicht/erneuter-anstieg-bei-den-auszubildendenzahlen-2024-1.html

[2] Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke. (2024, 8. Mai). Positive Entwicklung der Auszubildendenzahlen im E-Handwerk 2023. Abgerufen am [10.09.2025], von https://www.zveh.de/news/detailansicht/positive-entwicklung-der-auszubildendenzahlen-im-e-handwerk-2023.html

[3]  Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke. (2025, 7. April). Auszubildendenzahlen 2024. Abgerufen am [10.09.2025], von https://www.zveh.de/news/detailansicht/auszubildendenzahlen-2024.html

[4] 2024 Tageszeitungen: Zeitungen sind für 34 Millionen Deutsche ein täglicher Begleiter. (o. J.). Agma-mmc.de. Abgerufen 10. September 2025, von https://www.agma-mmc.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/ma-2024-tageszeitungen-zeitungen-sind-fuer-34-millionen-deutsche-ein-taeglicher-begleiter

[5] Branchenkennzahlen der E-Handwerke für 2024. (o. J.). Zveh.de. Abgerufen 10. September 2025, von https://www.zveh.de/news/detailansicht/branchenkennzahlen-der-e-handwerke-fuer-2024.html

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